Donnerstag, 27. Februar 2014

Was soll das denn bitte?

Heute musste ich noch einmal zum Arzt. Nicht zum Kinderarzt, zu meinem Hausarzt... Ich dachte die Untersuchung wäre mit meinem Arzt, bei dem ich auch wegen der Essstörung bin- aber nein, ein anderer Arzt, der auch in der Praxis arbeitet... Ich wurde untersucht und die Nasennebenhöhlenentzündung wurde bestätigt. Aber daher kommen nicht die starken Kopfschmerzen, ich habe eine Blockade im Halswirbel. Physiotherapie habe ich verschrieben bekommen. Kurzfristig hab ich sogar heute noch einen Termin bekommen. Aber warum ich das überhaupt schreibe ist ein anderer Grund: Ich hab den Arzt noch mal gefragt ob die Schlappheit und die Übelkeit auch von der Blockade kommt und dann meinte er doch tatsächlich:" Ja schon, aber da du ja auch ne Essstörung hast und nicht richtig isst, kann das auch davon kommen. Gehts noch? Der kannte mich noch nicht mal und dann sagt er sowas... Da hab ich echt gedacht:" Wie kann so ein unsensibler Mensch Arzt werden. Ich werde voll darauf reduziert. Ich hab das schon öfters erlebt. Aber ich will NICHT die Essgestörte sein. Natürlich ist die Krankheit ein Teil von mir aber ich bin doch viel mehr. Ich möchte als gesundes Mädchen angesehen werden, so wie jedes andere Mädchen mit 16... Sowas macht mich so sauer. Ich bin mir sicher, dass die, die auch ein Problem mit dem Essen haben mich verstehen werden. Wir haben uns diese Krankheit doch nicht ausgesucht... Und wir möchten nicht darauf reduziert werden. Ich bin ein ganz normales Mädchen, natürlich bin ich krank, aber ich möchte nicht darauf reduziert werden.

Vielleicht fragt ihr euch, ob mein Freund das mit der Magersucht von Anfang an wusste?!- Ja! Ich habe es ihm relativ früh anvertraut. Da waren wir noch nicht zusammen. Wir haben uns im Urlaub so richtig kennen gelernt. Ich bin offen damit umgegangen, weil ich ihm vertraut habe und er ist wirklich das beste was wir je passieren konnte. Er ist meine größte Stütze! Ich kann mir ein Leben ohne ihn einfach nicht mehr vorstellen. Wir haben schon so viel durchgemacht und ich liebe ihn wirklich über alles.

2 Kommentare:

  1. Tut mir jetzt echt Leid: ABER ich kann deinen Ärger als ebenfalls Essgestörte nicht nachvollziehen. Der Arzt hat dir lediglich die Konsequenzen deiner Erkrankung vor Augen geführt. Er "reduziert" dich damit nicht auf die ES, er schont dich nur nicht.

    Bist du sicher, dass du deine Krankheit Ernst genug nimmst, denn eine Essstörung führt nun mal leider zu allen möglichen körperlichen Veränderungen?

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  2. Was ich versucht habe zu erklären war, dass der Arzt meiner Meinung nach falsch reagiert hat. Also stellen wir uns mal vor es kommt ein Mädchen, dass auch 16 ist aber nicht essgestört ist, zu diesem Arzt und sagt ihm, dass ihr seit 1 Woche unglaublich schlecht ist und sie total schlapp ist und Kopfschmerzen hat. Dann wird er sie untersuchen. Bei mir wird es mit der ES abgestempelt... Super. Ich arbeite wirklich hart an mir und das ist dann wie so ein Schlag ins Gesicht.
    Ja ich bin mir sehr sicher, dass ich die Krankheit ernst nehjme... Ich merke natürlich, dass mein Körper darunter leidet, aber diese Reaktion von ihm fand ich durchaus unangebracht...

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